Individuell "durchwachsen" - gemeinsam stark

Irgendwie hatten sich fast alle Teams der Ecurie beim 20. Gold-Race Indeland mehr vorgenommen. Aber auch wenn die Einzelergebnisse am Ende nicht ganz vorne lagen - mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hatte die Ecurie in der Mannschaftswertung die Nase vorne.

Gold Race Indeland

Um 6:15 Uhr ist Aufstehen angesagt. Schon auf der Fahrt nach Jülich ist das Wetter traumhaft, was auch den ganzen Tag so bleiben sollte. Fast ist es - trotz offenem Verdeck - schon zu schön für eine Oldtimer-Rallye. In Jülich erwarten uns, abgesehen vom einzigartigen Ambiente in der Zitadelle, auch rührige Ordner, die uns einen Parkplatz zuweisen, sodass wir direkt zu Papierabnahme und Frühstück übergehen können. Beim Frühstück Unterlagen auspacken und Fahrerhandbuch lesen. Aber etwas fehlt: Das limitierte Automodell ist nicht in der Tüte, das es sonst immer gab. Bei der Fahrerbesprechung erfahren wir, dass es in diesem Jahr am Vorstart ausgegeben wird. Schön, dass es diese liebenswerte Erinnerung doch wieder gibt.

Vom Vorstart geht es zum eigentlichen Start mit Fahrzeugvorstellung am Hexenturm. Die Vorstellung ist wieder genauso kompetent wie launig, danke an "Quasseltante" Mike Gries (so hat er sich selbst genannt). Die Strecke führt in Richtung Vaals und direkt über den Dreiländerpunkt in die Niederlande und nach Belgien. Am Dreiländerpunkt ist das Interesse der Zuschauer an den Oldtimern riesig. So viele Kameras waren wohl noch nie an einem Platz auf uns gerichtet.

Der Streckabschnitt in den Niederlanden und in Belgien ist mit kleinen und kleinsten Sträßchen ein Genuß. Als uns allerdings in einem einspurigen Hohlweg zwei Wohnwagengespanne begegnen, die wir mit dem Fiat nur mit viel Rangieren passieren können, fragen wir uns schon wie das mit einem Firebird oder einem 300 SEL ausgesehen hätte.

Zu Mittag gibt es ein üppig belegtes Baguette und ein Getränk. Wir finden das gut gelöst, weil es so keine Wartezeit aufs Essen gibt. Das Bordbuch für die Nachmittagsetappe allerdings gibt es erst beim Restart, so sind wir "gezwungen" eine echte Pause eizulegen, anstatt schon beim Kauen die nächste Prüfung vorzubereiten. Die Zeit reicht noch locker, um uns passend zum Wetter ein Eis gönnen zu können.

Die Sonderprüfungen sind mehr oder weniger knifflig, aber machbar und teilweise auch lehrreich. Wir zum Beispiel lernen bei einer, dass unser Kleiner doch größer ist als wir gedacht hatten. (Als wir eine Fahrzeuglänge vorfahren sollen sind wir 32 cm zu kurz). Auch sorgfältiges Lesen der Aufgabenbeschreibung wird belohnt: "Fahren Sie die Aufgabenteile in der Reihenfolge 1, 2, 3, 4, 5, 5, 7 und 8". Genau, zweimal die 5, keine 6. Wer die einbaut, fährt zwar im Prinzip die gleiche Strecke, hat aber eine SK zu wenig.

Etwas ärgerlich ist, das ein Streckenposten eine Aufgabe anders erklärt, als sie im Bordbuch beschrieben ist. Wir entscheiden uns für die "Bordbuch-Variante" und ernten erstaunte Gesichter.

Die Auswertung zeigt später, dass uns so viele Strafpunkte erspart geblieben sind; auch hier war genaues Lesen sehr hilfreich. Allerdings zeigt sie auch, dass es immer neue dumme Fehler zu machen gibt: Die einzige SK, für die wir noch einmal zurück gefahren sind, um sicher zu sein, dass die Strecke wirklich richtig ist, tragen wir im Bordbuch ein - aber nicht in der Bordkarte...

Zurück in Jülich gibt es am Hexenturm einen Begrüßungssekt und eine Fahrzeugvorstellung. Leider aber kaum noch Publikum, Jülich sieht ausgestorben aus.

Zurück in der Zitadelle bleiben uns 1,5 Stunden bis zum Abendbuffet. Das reicht noch für einen Abstecher mit der gesammelten Mannschaft in die Eisdiele. Gegen 19:30 Uhr wird das Buffet eröffnet, wie immer lecker und reichlich. Als die ersten Ergebislisten ausgehängt werden, bilden sich Trauben davor, die Listen werden fotografiert und reichlich diskutiert. Liste um Liste kommt hinzu. Willy Wilms ist eben ein genauer Mensch, es gibt keine Siegerehrung, bevor nicht alle Teilnehmer die Gelegenheit hatten, die Ergebnisse zu prüfen. So wird es zwar etwas später, nachträglich muss aber kein Ergebnis mehr korrigiert werden.

Die lang ersehte Siegerehrung zeigt dann, dass die Ergebnisse der Ecurie doch gar nicht sooo schlecht sind:

  • Max Kirschbaum (Tourensport Platz 2  in der Klasse / Platz 2 gesamt) mit Lena Schepeler
  • Rainer Keuser und Walter Hörber (TS Platz 3 in der Klasse / 13 gesamt)
  • Thomas und Claudia Oberle (Touristik Platz 4 in der Klasse / 8 gesamt)
  • Martin und Carina Landrock (TS Platz 6 in der Klasse / 7 gesamt)
  • Hans und Klara Lautermann (TS Platz 7 in der Klasse / 9 gesamt)
  • Karl von Hoegen und Arabella Oberle (TS Platz 13 in der Klasse / 28 gesamt)

Herzlichen Dank an den MSC Huchem-Stammeln, der als kleiner Verein jedes Jahr wieder eine solch groß(artig)e Veranstaltung auf die Beine stellt und an alle Helfer, die dazu beigetragen haben.

Claudia und Thomas Oberle

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der Veranstaltung von Matin Landrock.

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