Sehstörungen in Düsseldorf

Es ist schön, dass es mit der Düsseldorf Historik eine neue Oldtimer-Veranstaltung gibt. Dass trotz der Veranstaltungsdichte noch Bedarf besteht, zeigte sich an fast 70 Teams, die genannt hatten. Es gab keine Differenzierung zwischen Touristen und Tourensportlern, entsprechend waren die Fahraufträge aus tourensportlicher Sicht eher als leicht einzustufen.

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Als Wertungsprüfungen gab es zwei Orientierungsaufgaben nach Karte, drei Soll- und Nullzeitprüfungen sowie eine GLP, die aber eigentlich auch eine Sollzeit war. Ansonsten wurde nach Chinesen gefahren.

Gestartet wurde in Düsseldorf-Wersten beim "Route 46", verkehrsgünstig direkt an der BAB 46 gelegen. Der Name passte zumindest zu der Veranstaltung. Zuerst einmal hieß es viele 30er-, 50er- und einige 70er-Strecken zu überstehen. Ich kann mich nicht an Tagesveranstaltungen mit vergleichbar vielen niedrigen Geschwindigkeitsbeschränkungen erinnern. Aber mit Erkrath, Mettmann, Hilden und Wülfrath standen ganz einfach erst einmal etliche Orte "im Weg". Richtig „fliegen lassen“ konnte man es bei den 150 km Streckenlänge gefühlt nur zu 20% und dann hinderten einem häufig andere Fahrzeuge am zügigen Weiterkommen.

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Zurück am Ziel „Route 46“ wurden wir wieder von Mike Gries empfangen. Er konnte wie immer kompetent zu jedem Fahrzeugmodell Informationen liefern - und damit sogar manchen Eigner noch „aufschlauen“.

Zu uns: Eigentlich hätte es gut laufen können. Wir waren am Vortag nach Düsseldorf angereist, hatten ein schönes Hotel, waren shoppen und hatten Freunde getroffen. Die Rahmenbedingungen stimmten also. Und auch die Historik lief gut an. Wir hatten die Kommunikation bei Zeitprüfungen umgestellt und bei vier Zeitprüfungen nur 0,37 Strafpunkte (zwischen 0,01 und 0,20). Durchfahrts- und Stempelkontrollen hatten wir auch keine übersehen.

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Wenn da nicht die Kartenaufgabe bei Wülfrath gewesen wäre. Wir hatten vorher sicherheitshalber noch die Entfernung der Punkte gemessen und sind die Karte auch richtig gefahren. Nur gab es keine DK, über die dies hätte dokumentiert werden können. Das konnte nicht sein. Also haben wir das Ganze wiederholt und wieder nichts gefunden. Zusätzlich sind wir sind nochmal falsch gefahren, um Negativkontrollen zu suchen. Fehlanzeige. Und auch bei der abschließenden Runde war nichts so sehen.

Ich glaube, wir hätten die Strecke zu Fuß mit der Lupe in der Hand abgehen können und hätten immer noch nichts gefunden. Entweder war die "44" zugestellt oder wir beide hatten Sehstörungen. Auf jedem Fall hatten wir 10 Fehlerpunkte, da wir die Stelle, wo sie gehangen haben soll, zweimal passieren mussten…

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Im Ergebnis waren es deshalb 10,37 statt 0,37 Fehlerpunkte. Das reichte zwar noch zum 3. Platz in der Klasse, aber nicht mehr für eine vordere Platzierung im Gesamtklassement. So gesehen war auch diese Veranstaltung symptomatisch für unsere zweite Saisonhälfte: Meistens sind wir gut gefahren, haben aber einen überflüssigen Fehler eingefangen - wie bei der KKC, wie bei der Eschweiler Herbstausfahrt, wie jetzt in Düsseldorf und wie wahrscheinlich nächste Woche in Eupen.

Hinzu kommt, dass jede schlechte Platzierung auch unsere Helferpunkte reduziert. Hätten wir zur Halbzeit mit dem Fahren von Veranstaltungen aufgehört, wären wir jetzt besser im ECC platziert. Aber so ist nun einmal das Reglement. Folglich sollten wir vielleicht sogar auf eine Teilnahme in Eupen verzichten.

Fazit in Stichworten

Endlich einmal nicht die Eifel, großes Starterfeld, gute Organisation, gute Unterlagen, schnelle Auswertung. Für Tourensport zu leicht, aber für Touristen eher herausfordend, unübliche Klassenaufteilung, Youngtimer (in eigener Klassen) führen jüngere Leute an den Sport heran.

Zumindest bei der "ORI-Route 46" sind wir im nächsten Jahr dabei.

Martin Landrock

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