Von der äußerst erfolgreichen Teilnahme unseres Clubmitglieds Rolf Döhring gemeinsam mit Bernhard Stein vom MSC Höfen an der 27. Internationale ADAC Adenau Classic 2017 um den Wochenspiegel Cup liegen uns Berichte beider Beteiliger vor. Genießen Sie die Sicht aus Fahrer- und Beifahrersicht auf die gleiche Veranstaltung!

Adenau Classic 2017 1

Bericht Rolf Döhring

Im März berichtete der Wochenspiegel (WS) uber die Adenau Klassik, bei der der WS als Hauptsponsor auftritt. Angeschlossen war ein Preisausschreiben: Erster Preis war eine Teilnahme an der Adenau-Klassik mit einem von der Firma Eifel Classic Cars (ECC) aus Nideggen gestellten Mercedes 350 SLC. Am 5.4. erhielt ich eine e-Mail, GEWONNEN !

Ich habe bei ECC nachgefragt und erhielt die Bestätigung. Der nächste Anruf galt Bernd Stein - der Co war gefunden. Der SLC war innen nackt, hatte Schalensitze und Käfig, 4 dicke Hellas, Verbreiterungen, dickere Räder und - oh Schreck - 3-Gang-Automatik - Neuland fur mich. Wir haben das Auto gecheckt und Uhren sowie einiges mehr angebaut. Gemeldet waren wir bei den Touristen mit  über 60 Meldungen.

Ich habe bei ECC nachgefragt und erhielt die Bestätigung. Der nächste Anruf galt Bernd Stein - der Co war gefunden. Der SLC war innen nackt, hatte Schalensitze und Käfig, 4 dicke Hellas, Verbreiterungen, dickere Räder und - oh Schreck - 3-Gang-Automatik - Neuland fur mich. Wir haben das Auto gecheckt und Uhren sowie einiges mehr angebaut. Gemeldet waren wir bei den Touristen mit  über 60 Meldungen.

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Am Freitag dem 12. Mai um 7 Uhr gings los Richtung Eifeldorf, wo am Nurburgring Papierkram und Abnahme erledigt wurden. Herr Dörr, Chef von ECC, hatte Alles gut vorbereitet und beim Wettbewerb ist er uns in seinem 911 wie ein guter Schatten gefolgt. Sein Sohn mit einem Ur-Quattro und sein Chefmechaniker waren auch gemeldet und hielten uns den Rücken frei.

Die Rallye ging in 4 Etappen über 3 Tage und 465 km. Die Streckenfuhrung war landschaftlich traumhaft (wie auch das Wetter), kurvig und selektiv, enorm schnell und mit 16 Wertungsprüfungen - überwiegend Sollzeiten - versehen. Am Sonntagmorgen war dazu noch die Möglichkeit zu 1,5 Stunden Nordschleife pur gegeben bevor Etappe 4 "1000 Kurven" (stimmt !) gestartet wurde.

Für mich war das "Schiff SLC" totales Neuland. Kupplung war nicht, hab's aber mindestens 1x vergessen - Bernd schoß förmlich nach vorne! Nach einiger Zeit hatten wir das Schiff im Griff und es hat Riesenspass gemacht, das Heck fliegen zu lassen und sich mit den vielen 911ern anzulegen. Das Ambiente war auch top, soweit es im Dorint stattfand oder auf der Strecke. Hier verdient die Auswahl der Heidsmuehle im Kleinen Kylltal besonderes Lob.

Am Ende wurden wir unerwartet belohnt: Zweiter Platz in der Klasse (von 16 Startern), 3. Platz von 58 im Gesamtklassement. Dazu bester Mercedes, einmal Zweite und einmal Dritte auf einer Sollzeitprüfung.

Unser Sponsor ECC war auch mächtig stolz und plant mehr.

Rolf Döhring

Bericht Bernhard Stein

Rolf Döhring aus Woffelsbach hatte im April an einem vom Wochenspiegel durchgeführten Preisausschreiben teilgenommen und dabei prompt die von derv Nideggener Firma Eifel Classic Cars gestiftete Teilnahme an der Adenau Classic gewonnen. Der Preis beinhaltete sowohl die Nenngebühr als auch die Zurverfügungstellung eine Mercedes CLK für die Veranstaltung. Da brauchte er seinen alten Kumpel Bernhard Stein aus Kalterherberg nur noch davon zu überzeugen, die von diesem schon lange geplante Teilnahme am niederländischen Datsun-Fairlady-Roadster-Treffen abzusagen und ihn als Beifahrer bei der Fahrt zu unterstützen. Als dies geregelt war, musste Bernhard den Gewinner bei der österlichen Preisübergabe in Nideggen vertreten, war Rolf doch durch einen Englandaufenthalt leider verhindert.

So kam es, dass Rolf und Bernhard ohne es überhaupt geplant zu haben, nach der letzten Teilnahme 2005 wieder einmal an dieser Fahrt teilnahmen. Die stiftende Firma Eifel Classic Cars war in Adenau mit insgesamt vier Fahrzeugen vertreten und hatte nicht die sportliche Ausfahrt sondern die touristische Ausfahrt für alle Wagen gebucht. Man musste schließlich mit unerfahrenen Preisgewinnern und vielleicht sogar mit Fahranfängern rechnen. Rolf und Bernhard stellten sich daher auf ein gemütliches Wochenende ein und hatten sich vorgenommen, die drei Tage einfach nur zu geniessen.

Allerdings handelte es sich bei dem überlassenen "Dienstwagen" nicht um ein gemütliches "Altherrenfahrzeug" sondern um einen heißen Rallyewagen, der 2016 noch bei der Rallye Oberehe in Einsatz war. Der Mercedes SLC aus dem Jahr 1979 mit einer 3,5 Liter 8-Zylinder-Maschine, Überrollkäfig und Kampfbeleuchtung sah gar nicht nach Spazierfahrt aus. Lediglich das Automatikgetriebe schien etwas Komfort zu versprechen. Bei der Anreise zum Nürburgring wurden Nebenstraßen gewählt, sodass man sich mit dem Kurvenverhalten und den Möglichkeiten zur Beeinflussung der Automatik in den unteren Gängen intensiv beschäftigen konnte.

Die Papierausgabe und der Inhalt der vier Bordbücher brachte dann die Überraschung: Keine Spazierfahrt, sondern auch als touristische Ausfahrt eine echte Herausforderung mit Wertungsprüfungen auf haarnadelreichen kleinsten Nebenstrecken mit Sollzeitprüfungen. Die Bordbücher enthielten nur Karten, keine Kilometrierung, keine Chinesen, keine Streckenbeschreibung - also war Orientierung angesagt. Nur sehr wenige echt touristischen Aufgaben, die als Sonderprüfungen aber trotzdem alle Fahrer und Beifahrer forderten, waren enthalten. Im Nachhinein lässt sich feststellen, dass diese touristische Ausfahrt anderswo durchaus als "sportliche Fahrt" gehandelt wird und die sogenannte sportliche Ausfahrt mit den komplizierten ineinander verschachtelten Lichtschrankenorgien eigentlich schon als schwerste Veranstaltung zählen kann.

Die Sollzeitprüfungen mit den Lichtschranken und die Sonderprüfungen mit den Einparkaufgaben waren für das mit dem Wagen nicht vertraute Team eine echte Herausforderung, da der CLK vorne eine endlose Schnauze hat und man nach hinten so gut wie gar nichts erkennen kann. Zudem standen Lichtschranken auch schon mal gerne in engen und langsamen Kurven, sodass nicht richtig einzuschätzen war, wo und zu welchem Zeitpunkt der Lichtstrahl einen traf. Trotz allem konnte man die Fahrt aber auch genießen, waren doch kleine und verkehrsarme Wege ausgewählt worden, die wunderbare Aus- und Fernsichten zuließen. Das Wetter spielte ebenfalls mit, sodass es eine echte Freude war, die landschaftlich reizvolle Eifel zu durchfahren.

Alle Etappen starteten und endeten an Nürburgring. Die erste Etappe am Freitag führte durch das Ahrtal nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, am Samstag ging die zweite Etappe zur Mosel und durch das Maifeld, nachmittags die dritte Etappe zu den Eifelmaaren. Der Sonntag begann morgens mit einem ausgiebigen freien Fahren auf der Nordschleife des Nürburgrings, anschließend startete die vierte Etappe zur Tour der 1000 Kurven.

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Nach fast 500 Kilometern war man dann doch froh, ohne Zwischenfälle und heil wieder mit dem SLC im alten Fahrerlager am Nürburgring angekommen zu sein und freute sich auf die Abschlussfeier im Dorint-Hotel. Dort hingen zwar Aushänge zu jeder einzelnen der vielen Wertungs- und Sonderprüfungen, aber keine Zusammenfassung der Ergebnisse. Da die Teams sowohl gute als auch schlechte Ergebnisse in den Prüfungen erzielt hatten, war kein Trend zu erkennen. Und wieviele Fehler bei den Durchgangskontrollen jeweils angefallen waren, konnte auch nicht erkannt werden. So war es bei über 120 Startern kaum möglich, sich einen Überblick über eventuelle Endergebnisse zu verschaffen und es blieb bis zur Siegerehrung spannend.

Die Siegerehrung brachte dann einige Überraschungen. Das Team Döhring/Stein erzielte in der Klasse B2 (1973 bis 1979) den 2. Platz von 16 gemeldeten Fahrzeugen, hier gab es den ersten Gang zu Podium. Dann wurden bei zwei Wertungsprüfungen die jeweils drei besten Teams geehrt, das Team Döhring/Stein war jedesmal mit dabei. Weiterhin gab es verschiedene Sonderpokale, u.a. auch den vom Dorint-Hotel gestifteten Preis für das beste Team in einem Mercedes. Auch hier waren wir wieder dabei, also schon zum 4. Mal auf der Bühne. Und in der Gesamtwertung der touristischen Ausfahrt wurde der 3. Platz von 71 gemeldeten Fahrzeugen erreicht. Also zum 5. Mal auf die Bühne und den Wochenspiegel-Cup entgegennehmen.

Ein wahrlich nicht erwarteter Abschluss des eigentlich als "gemütlich" geplanten aber dann doch noch herausfordernden langen Wochenendes. Es hat viel Freude gemacht und so bedankt sich das Team ganz herzlich bei der großzügigen Firma Eifel Classic Cars aus Nideggen und gratuliert dem Veranstalter zu dieser rundum gelungenen Veranstaltung.

Bernhard Stein (MSC Höfen)

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