Teilzeitspaß beim AC Eschweiler

Auch 2017 ist die Herbstausfahrt des AC Eschweiler wieder als Halbtagesveranstaltung ausgerichtet worden. Dieses Format macht mir zunehmend Freude, kein frühes Aufstehen, keine langen Überbrückungsetappen und einfach nur eine konzentrierte, anspruchsvolle und gut organisierte Veranstaltung. Natürlich darf man dann nicht erwarten, dass man auch noch dauernd schöne Strecken fahren kann, aber auch diesmal gab es eine Streckenführung, die uns zumindest in Teilen nicht (mehr) bekannt war. Und für Teilnehmer der Kategorien "Tourensport" oder "Sport" ist es letztendlich egal, in welchem Gewerbegebiet man gerade seine Fahraufträge zu absolvieren darf;-) Das mag aus der Perspektive der Kategorie "Touristik" etwas anders aussehen, da - bspw. beim Bildersuchen der Außenkontakt (auch des Beifahrers) ein intensiverer ist.

Start und Ziel war wieder der Indemann. Es gab kein großes Startszenario mit Vorstellung der Teams. Man holte sich einfach zum Starttermin sein Bordbuch und fuhr los. Und schon konnte man den ersten Fehler gemacht haben. Etliche Teilnehmer hatten ihren Beifahrer direkt vor dem Restaurant aufgenommen und dann übersehen, dass auf dem Weg vom Parkplatz bereits die erste SK stand. Gestartet wurde nach Karte - und gleich mit Karte in der Karte - sodass man nochmal über den Parkplatz eine Runde drehen musste und damit diese SK nochmal aufschreiben musste.

Den Weg vom Indemann herunter über etliche Kölner Teller konnte dann der Beifahrer schon einmal nutzen, um mit Stechzirkel oder einem anderem Messinstrument die nächste Karte auszuarbeiten. Wer hier den Mini-Kreisverkehr nicht zum Wenden nutzte, fuhr gleich in eine Negativkontrolle.

Die Kartenaufgaben wurden nur unterbrochen durch einige Etappen nach kilometrierten Chinesenzeichen und Doppel- oder Tripple-Sollzeitprüfungen mit und ohne Wartezonen.

Zwei Sichtkontrollen in der Karte sind uns besonders in Erinnerung geblieben - die "02" und die "17". Beide haben wir erkannt und falsch entschieden. Bei ersterer hatten wir erkannt, dass die Karte auch eine alte Streckenführung hätte abbilden können. Nach nochmaligen Umkehren und Abgleichen mit anderen Details, die in der Karte nicht dargestellt wurden, waren wir mit Restzweifeln der Meinung, dass die Ungenauigkeit dem Maßstab geschuldet sei - falsch.

Im letzteren Fall gab es nach Anfahren eines Punktes zwei Wege: nochmals an der "17" vorbei oder die Nebenstraße nutzen. Ein Entfernungsunterschied war auf der Karte auch mit dem Stechzirkel nicht messbar. Da die Regel, bei gleicher Strecke entgegen den Uhrzeigersinn zu fahren, nur für die Sportler galt, haben wir uns für den real kürzeren Weg (2 Kurven weniger) entschieden - wieder falsch.

Aus Zeitdruck hatten wir dann im letzten Industriegebiet die Karte in Echtzeit ausgearbeitet und nicht nochmals qualitätsgesichert und prompt noch schnell ein paar Fehler eingefangen.

Im Ziel war meine Beifahrerin sicher, zumindest den Klassensieg sicher zu haben. Umso größer war die Enttäuschung, dass es dann nur Platz 5 war. Auf Grund der ausgehängten Idealstrecke konnten wir nachts zu Hause unsere Fehler rekonstruieren und Schlüsse für Folgeveranstaltungen ziehen. Apropos "Folgeveranstaltung" - für uns war die Herbstausfahrt die letzte Oldtimer-Veranstaltung 2017. Wir werden aber zumindest noch eine Ori als Übungsfahrt nutzen.

Trost war aber, dass Rolf Döring mit Bernhard Stein als Co und im Fahrzeug von Bernhard Stein für die ECURIE den Klassensieg eingefahren hat, Thomas und Claudia Oberle bei den Touristen Platz 4 belegten und die ECURIE den Platz 2 in der Mannschaft eingefahren hat.

Etwas gewöhnungsbedürftig fanden wir, dass es bei den Fahrzeugen keine Alterseinschränkungen gab - alt traf auf modern, Sportwagen auf SUV. Dabei geht natürlich der Reiz einer Oldtimer- und Youngtimer-Veranstaltung auch in der Außenwirkung ein wenig verloren. Aber es ist auch eine gute Möglichkeit, auf diesem Wege Interessierte an den ORI-Sport heranzuführen.

Mit der 5. Herbstausfahrt galt es aber auch, von Gaby und Jo als Fahrtleiter und von Lars als Präsident des AC Eschweiler Abschied zu nehmen. Vielen Dank an euch für die vielen tollen Veranstaltungen. Ihr habt die Hürde für eure Nachfolger recht hoch gelegt. Danke aber auch an Peter Becker, der uns hoffentlich weiter erhalten bleiben wird und der wieder mit den Vorgenannten eine interessante Strecke ausgearbeitet hatte.

Die Ergebnisse der ECURIE-Teilnehmer im Detail:

Tourensport

  • Rolf Döring / Bernhard Stein: Platz 1 in der Klasse, Platz 2 gesamt
  • Martin und Carina Landrock: Platz 5 in der Klasse, Platz 10 gesamt
  • Rainer Keuser / Walter Hörber: Platz 8 in der Klasse, Platz 17 gesamt

Touristik

  • Claudia und Thomas Oberle: Platz 4 in der Klasse, Platz 11 gesamt

Kurzes Fazit

Kompakte Veranstaltung, anspruchsvolle Strecke über 120 km und viel Spaß.

Martin Landrock

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