First Time – First Cup

An klassischen Automobilen war ich schon immer interessiert und ich habe auch weitere Wege – z. B. nach Luxemburg – unternommen, um zu Oldtimer-Treffen zu fahren. Mein eigentliches Fabel sind VW-Bullis, bevorzugt T1 oder T2. Woher diese Begeisterung kommt, weiß ich allerdings nicht. Sie war aber schon da, bevor der Hype begann.

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Zu meinem eigenen Oldtimer bin ich eigentlich durch Zufall gekommen – aber das ist eine andere und leider auch traurige Geschichte. Nun habe ich ihn, meine Spiti, einen rechtsgelenkten Triumph Spitfire MK IV aus dem Jahr 1973. Optisch noch lange nicht perfekt, aber technisch gechecked, mit H-Kennzeichen und damit einsatzfähig.

Damit begannen dann die „Luxus-Probleme“. Wo finde ich eine Garage oder einen Abstellplatz in einer Halle? Was mache ich jetzt mit dem Oldtimer. Mit dem Spiti ab und zu nur einen Ausflug zu machen, macht auf Dauer keinen Spaß. Da fehlt das Gemeinschaftsgefühl. Zudem habe ich technisch nur wenig Ahnung, da könnte ich durchaus Tipps gebrauchen.

Durch Zufall fand ich auf Facebook den ECURIE-Flyer und die eMail-Adresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“, die genau für mich gemacht zu sein schien. Sie richtet sich u. a. an Leute, die einen Oldtimer haben und gerne einmal an Veranstaltungen teilnehmen wollen. Also habe ich die ECURIE angemailt.

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Schnell war dann die Antwort da und Martin [Landrock, d. Red.] hat mich zum Oldtimer-Stammtisch eingeladen. Der Oldtimer-Stammtisch ist eine monatliches Treffen, das aus dem MG-Stammtischen des MG Drivers Club und des MG Car Club entstanden ist und markenoffen weiterentwickelt wurde. Der Stammtisch ist allerdings aufgrund seiner Historie durchaus britisch-lastig, genau das, was ich brauchte, um technische Tipps und Empfehlungen zu bekommen. Genau an diesem Stammtisch nimmt auch Max teil, dessen T1-Camper ich letztes Jahr einmal aus meinem Bus heraus gefilmt hatte. Zufälle gibt es.

Von Carina [Grabowski-Landrock, d. Red.] und Martin hatten wir die Empfehlung bekommen, am 14. Oldtimer-Treffen des MSC Aachen mit Start und Ziel bei der DEKRA an der Rottstraße teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine relativ leichte und kurze Ausfahrt. Damit war sie genau das Richtige für uns – meinem Sohn Pascal und mich – zum Einstieg in den Oldtimer-Sport.

Die Grundkenntnisse haben wir dann über die ECURE-Videoschulungen gekommen. Wir wussten, was eine Nennung ist, wie eine Veranstaltung abläuft und wie man nach Chinesen fährt. In einer gemeinsamen Vorbereitungsrunde hat dann mein Beifahrer und Sohn Pascal mit Carina die noch offenen Fragen geklärt und ist mit ihr die letztjährigen Veranstaltungen durchgegangen. Praxistests konnten wir nicht machen da der Wagen erst zur Veranstaltung fertig wurde. Trotzdem fühlten wir uns gut vorbereitet.

Umso größer war dann die Überraschung, als wir am Veranstaltungstag die Teilnehmer-Info bekamen. Die Chinesen kannten wir ja schon aus der Video-Schulung. Aber Sollzeiten, Nullzeiten und die Bestätigung von selbst vorgegebenen Zeiten kannten wir noch nicht oder nur aus Nebensätzen. Als erfahrene Beifahrerin konnte Carina uns dann die Wertungsprüfungen vorher noch sehr genau erklären – unsere erste aktive Oldtimer-Veranstaltung konnte beginnen.

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Herzklopfen hatten wir schon, als wir zum ersten Mal mit einem Oldtimer auf die Präsentationsrampe fuhren und vorgestellt wurden. Wir waren jetzt das erste Mal mitten drin und nicht nur dabei. Dann ging es schon daran, die erste Zeit zu setzen. Die musste zwischen 7 und 15 Sekunden liegen. Wir haben uns für 11 Sekunden entschieden.

Weiter ging es dann nach Chinesen-Zeichen. Ich als Fahrerin habe es mir leicht gemacht, Pascal hatte auch die „Baumaffen“ zu finden. Erst im Nachhinein haben wir dann erfahren, dass dies eigentlich Aufgabe der Fahrerin gewesen wäre. Zum Glück war das Navigieren noch kein Fulltime-Job.

Schon ging es zur nächsten WP: Sollzeit-Slalom bei Reifen-Bücher. Irgendwie haben wir uns hier wie auch später bei Moss (Nullzeit-Slalom) mit der Zeit vertan. Wir waren jeweils deutlich vom Soll entfernt, es gibt also noch Trainingsbedarf.

Natürlich gab es bei uns auch einen Verfahrer – aber das kannten wir ja schon vom ECURIE-Video und haben an der letzten bekannten Stelle nochmal neu aufgesetzt. Vielleicht lag es auch daran, dass es bei den Chinesen keine Entfernungsangabe in Meilen gab und wir jeweils umrechnen mussten.

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Am Ende haben wir dann auf dem DEKRA-Gelände die Zeit aus der ersten WP ziemlich gut bestätigt – Zeitfahren geht also doch.

Leider konnten wir die Siegerehrung nicht abwarten. Deshalb musste ich lachen, als Martin sagte, dass er uns die Pokale mitbringen würden. Aber er hatte Recht: Mit Platz 12 bei fast 40 Startern waren wir sogar in den Pokal-Rängen und hatten dabei etliche Teilnehmer mit mehr Erfahrung hinter uns gelassen.

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Unser nächster Start wird dann der RWTH Motor Day sein – diesmal in anderen Rollen. Fahren wird mein anderer Sohn und ich mache die Navigation. Hoffentlich navigiere ich dann auch halbwegs so gut wie es Pascal beim 14. Oldtimer-Treffen des MSC Aachen gemacht hat.

Die Strecke ist zwar länger und anspruchsvoller – aber da steht ja das Angebot von Carina und Martin, uns bei der Vorbereitung wieder zu unterstützen. Da der Triumph Spitfire jetzt einsatzbereit ist, auch mit praktischem Zeitfahrtraining.

Es ist schön, dass wir diese Unterstützung von der ECURIE Aix-la-Chapelle e. V. bekommen, ohne vorher Mitglied werden zu müssen. Es geht unseren „Paten“ mehr darum, neue Leute an den Oldtimer-Sport heranzuführen -und wir sind auch schon ein bisschen infiziert.

Ach ja, auf dem Rückweg nach Hause hatte ich dann tatsächlich auch gleich meinen ersten Defekt. Auch in dieser Hinsicht war es somit ein lehrreiches Wochenende.

Amanda Vanwersch und Pascal Vanwersch (mit tatkräftiger Formulierungshilfe von Martin Landrock)

Die Ergebnisse der Teams mit Ecurie-Beteiligung

  • Ronny Denzer mit Fahrer Leo Karaszkiewicz: Platz 4 in der Klasse, Platz 8 in der Gesamtwertung
  • Martin Landrock/Carina Grabowski-Landrock: Platz 8 in der Klasse, Platz 13 gesamt
  • Rolf Döhring mit Beifahrerin Ann Stark: Platz 7 in der Klasse, Platz 18 gesamt
  • Thomas Oberle/Claudia Oberle: Platz 8 in der Klasse, Platz 21 gesamt
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