Bergaufrollen und die verlorene Handbremse

Das Oldtimertreffen des MSC Aachen mit Start bei der DEKRA ist traditionell für viele Oldtimer-Fahrer der Auftakt in die Wettbewerbssaison. Es ist eine kleine touristische Veranstaltung zur Einstimmung. Man trifft die Bekannten aus der letzten Saison wieder, für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt und man fährt nur so zum Spaß. Deshalb haben auch wir trotz eines frühabendlichen Termins im letzten Moment noch für die Veranstaltung genannt.

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Und noch lange werde ich die WP 2 mit der diesjährigen Veranstaltung verbinden. Diese hörte sich in der Beschreibung (verkürzt) eigentlich ganz trivial an: "Ziel ist es, bis auf 1 m an eine Kiste zu rollen. Ab der Entwässerungsrinne darf kein Gas gegeben werden. Es darf anschließend nur mit der Handbremse gebremst werden.“ Die Handbremse war gut eingestellt war. Damit sollte das eigentlich kein Problem sein.

Die Teilnehmer wussten aber nicht, dass der Parcours beim Start nicht einsehbar war und es zudem bergauf ging. Der Streckenposten hat zwar alle Teilnehmer darauf hingewiesen, dass man bis zur Querrille Gas geben solle, aber wahrscheinlich hatte ich es damit etwas übertrieben. Jedenfalls rollte der Porsche zügig den Berg hinauf, aber als ich dann zur Handbremse greifen wollte, war sie nicht mehr da.

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Und es ist genau diese Sekunde, in der ich mit der rechten Hand etwas suche, was es dort nie gegeben hatte, die sich mir besonders eingeprägt hat. Jedenfalls bis ich umgegriffen hatte, war es auch zu spät und uns waren die ersten 20 Fehlerpunkte sicher. Wer hatte nur bei Porsche die Idee, die Handbremse links vom Fahrersitz zu montieren? Auch vielen anderen Teilnehmern ging es nicht viel besser – etliche „verhungerten“ am Berg und kamen erst gar nicht in die Nähe des Zielkartons.

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Nachdem auch WP3, eine konventionelle Annäherungsfahrt – ich hasse Geschicklichkeitsprüfungen – ähnlich desaströs verlaufen war, war auch die Veranstaltung gegessen und wir konnten locker die Strecke nach Chinesenzeichen und zwei einfachsten Kartenaufgaben zu Ende rollen. Viel geholfen haben da die 0 Fehlerpunkte bei der letzten Zeitprüfung auch nicht mehr.

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Bei der Kürze führte die Strecke zwangsläufig weitgehend durch das Stadtgebiet von Aachen und Stolberg. Da aber Vorfahrtsstraßen-, Stopp-, Ortseingangs- und Ortsausgangs-Schilder aufzuschreiben waren, haben wir zumindest den deutschen Schilderwald genießen können. Und der war auch noch zu 100% pollenfrei.

Dass dann bei uns doch noch ein Pokalplatz herauskam, hat uns schon überrascht. Aber da waren wir bereits längst auf dem Weg zu unserem nächsten Event.

Text: Martin Landrock
Fotos: Ralph Schmitz

 

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