„Ruhmreiches Berg!“

In Corona-Zeiten ist vieles anders. Aber Einschränkungen gebären auch neue Ideen. Im Oldtimer-Sport ist in dieser Zeit die virtuellen Orientierungsveranstaltungen entstanden – oder zumindest populärer geworden. Und was ich anfangs nur als Notlösung empfunden hatte, hat (für mich) zwischenzeitlich einen besonderen Reiz bekommen. Da bei virtuellen Veranstaltungen kein Chauffeur benötigt wird, habe ich mich dadurch zwangsläufig zum Beifahrer entwickelt und bei aller Freude am Autofahren auch an dieser Aufgabe Spaß gefunden.

Gerade für mich als Beifahrer-Neuling ist dabei von Vorteil, dass ich bei Fehlern in meiner „Navigation“ kein anderes Teammitglied schädige. Die Navigationsaufträge sind – zumindest im Vergleich zu realen Oldtimer-Veranstaltungen – zwar schwieriger, dafür kann man sich hierauf fokussieren, hat andere Hilfsmittel und muss nicht auch noch Fahrtanweisungen geben.

Im Fazit fände ich es schön, wenn dieses Genre auch die Corona-Zeit überdauern würde und sich vielleicht sogar – ähnlich zu anderen e-Sportarten – einmal zu einer Meisterschaft entwickeln würde.

Nun aber mit „roemryke Berge“ zur 2. Virtuellen Ori Roemryke Berge – der Aufruf „ruhmreiches Berg“ war der Schlachtruf der bergischen Bauern, als sie 1288 für die auf Schloß Burg Herrschenden in die blutige Schlacht von Worringen zogen.

Eine blutige Nasen haben wir uns hoffentlich nicht geholt, auch wenn wir die virtuelle Fahrt in den digitalen Tagesablauf zwischen Webinar und Online-Kochkurs mit anschließender realer Verköstigung einflechten mussten. Ich hoffe nur, dass wir im Suppenkoma bei der abendliche Kontrolle unserer Ausarbeitung nicht zu weinselig waren.

Nach der Winterfahrt und NAC-Ori hatte auch die Roemryke Berge wieder einen ganz eigenen Charakter und wir brauchten auch hier erst etwas Anlaufzeit, um uns reinzufinden. Verantwortlich hierfür waren auch einige spezifische Regeln, die vermeintlich einfachen Aufgaben einen zusätzlichen Reiz gaben und manchmal uns auch nochmals zur Neuplanung zwangen. So sperrte bspw. ein Punkt die Straße, solange er nicht gefahren werden muss. Und bei einer Aufgabe lag ein Zeichen, das wir als Mini-Fischgräte interpretiert haben, weitab jeglicher Straßen „in der Landschaft rum“.

Wir sind gespannt, aber auch zuversichtlich, ein ordentlichen Ergebnis abgeliefert zu haben. Und es hat uns inspiriert, manche Idee in abgewandelter Form auch einmal in eine reale Veranstaltung zu integrieren.

Einen virtuellen Dank an das Team der Veranstaltergemeinschaft ORI  75 aus Remscheid für die Ausrichtung. Die Teilnahme hat Spaß gemacht.

Martin Landrock

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