Anlässlich der XX. Olympischen Spiele in Deutschland wurden die Olympia-Städte Kiel (Segelwettbewerbe) und München (restlichen Wettbewerbe außer Kanu in Augsburg) durch die Olympia-Rallye symbolisch miteinander verbunden. Mit dabei war das „Who is Who“ des internationalen Rallye-Sports (bspw. Hannu Mikkola) und einige junge Talente - darunter auch Walter Röhrl auf einem Ford Capri 2600 RS. Röhrl erreichte zwar nicht das Ziel in München, hatte aber bis zu seinem Ausfall 11 Wertungsprüfungen gewonnen.

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Junge Talente wird man bei dem Revival der Veranstaltung in 2022 weniger finden und anders als 1972 handelt es sich auch nicht um eine Bestzeit-Rallye. 2022 zählen andere Qualitäten. Aber auch Sollzeit- und Gleichmäßigkeitsprüfungen, die es in großer Stückzahl geben wird, müssen erst einmal gefahren werden. Hierauf hat sich dann auch die Vorbereitung der Teams mit Ecurie-Beteiligung fokussiert.

Dabei sind Rainer Keuser mit Bernhard Stein als Beifahrer im Triumph TR 250 und Hans-Jürgen „Kirsche“ Kirschbaum mit Hartmut Sohn als Beifahrer auf einem BMW 700. So grundverschieden wie die Fahrzeuge ist auch deren Motorisierung - 104 Triumph-PS stehen lediglich 30 BMW-PS gegenüber.

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Damit ist der BMW auch das schwächste Fahrzeug im Feld von fast 300 Teams. Dass diese aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, hat Kirsche auch dieses Jahr wieder in zahlreichen Retro-Veranstaltungen bewiesen. Ob das aber auch auf der Distanz von über 2.000 km so funktioniert, muss sich erst noch zeigen. Zumindest überholen wird das Triumph-Team den BMW (Startnummer 17) wahrscheinlich nicht, denn es startet mit Startnummer 210 selbst bei Start-Intervallen von nur 30 Sekunden erst 96 Minuten später.

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Auch ansonsten gehen die beiden Teams unterschiedliche Wege. Das Team Keuser/Stein fährt mit einer eher klassischen Infrastruktur, während das Team Kirschbaum/Sohn ganz modern Apps auf dem Tablet einsetzt. Und während Rainer auf eigener Achse anreist, wird der BMW nach Kiel getrailert und entsprechend in München abgeholt.

Bei der Olympia-Rallye übernehmen bewährte Fahrtleiter auch die Vorbereitung der einzelnen Etappen. Das Team Kirschbaum/Sohn hat deshalb extra noch einige Veranstaltungen in das sowieso schon dichtgedrängte Programm aufgenommen, um zumindest eine Veranstaltungen bei den meisten Etappenleiter gefahren zu sein und damit vielleicht auch deren Eigenarten kennengelernt zu haben. Entsprechend ambitioniert ist deshalb mit einem Platz unter den besten Zehn auch das Ziel.

Wir wünschen beiden Teams viel Spaß und eine gute Fahrt.

Zum Abschluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Olympia-Rallye vollständig klimaneutral durchführt wird. Dafür hat der Veranstalter bei ClimatePartner für regionale Aufforstungsprojekte 151.000 kg CO2 kompensiert. Dieses Volumen deckt nicht nur die Durchführung, sondern auch die komplette Vorbereitung mit ab und macht gerade einmal 15 € Mehrkosten je Team aus. Das zeigt aber auch, dass etwas mehr Umweltschutz noch nicht einmal teuer ist.

Unter dem Motto „Oldtimer für sozial benachteiligte Youngtimer“ unterstützt der Veranstalter darüber hinaus auch noch eine Vielzahl sozialer Projekte.

Martin Landrock

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