In Corona-Zeiten ist vieles anders. Aber Einschränkungen gebären auch neue Ideen. Im Oldtimer-Sport ist in dieser Zeit die virtuellen Orientierungsveranstaltungen entstanden – oder zumindest populärer geworden. Und was ich anfangs nur als Notlösung empfunden hatte, hat (für mich) zwischenzeitlich einen besonderen Reiz bekommen. Da bei virtuellen Veranstaltungen kein Chauffeur benötigt wird, habe ich mich dadurch zwangsläufig zum Beifahrer entwickelt und bei aller Freude am Autofahren auch an dieser Aufgabe Spaß gefunden.
Gerade für mich als Beifahrer-Neuling ist dabei von Vorteil, dass ich bei Fehlern in meiner „Navigation“ kein anderes Teammitglied schädige. Die Navigationsaufträge sind – zumindest im Vergleich zu realen Oldtimer-Veranstaltungen – zwar schwieriger, dafür kann man sich hierauf fokussieren, hat andere Hilfsmittel und muss nicht auch noch Fahrtanweisungen geben.
Die Virtuelle Winterfahrt des ECC hatte zwar Spaß gemacht, aber mit Durchführung und Nachbereitung vier Wochen auch viel Zeit gekostet. Deshalb freuten wir uns jetzt eigentlich auf ein freies Wochenende – aber eine virtuelle Ori ging dann doch noch. Wir waren zu gespannt darauf zu sehen, wie sich eine virtuelle – und damit wahrscheinlich dann auch eine reale – Ori im Ruhrgebiet von einer in der Euregio unterscheidet.
Fast 150 Teilnehmer nicht nur aus Deutschland – darunter auch vier ECURIE-Vertreter - nahmen an der Virtuellen Winterfahrt (VWF2021) des Euregio Classic Cups in Kooperation mit dem AC Eschweiler und dem MSC Huchem-Stammeln teil. Mit drei Schwierigkeitsgraden - Klassen N, A und C - wurde die Veranstaltung dieses Jahr für eine breitere Zielgruppe interessant.
Normalerweise ist Ecurie-Mitglied Hans-Jürgen Kirschbaum während der Saison fast jede Woche zumindest auf einer Klassik-Veranstaltung am Start. Diese Taktzahl war dieses Jahr nicht möglich. Aber wo auch immer gefahren wurde, war er mit dabei. Dieser Einsatz wurde mit dem Gewinn von zwei Meisterschaften zusammen mit Fahrer Johannes Deeke belohnt. Der Endstand einer dritten Meisterschaft steht aktuell noch aus.
Hier ein kurzer Saisonrückblick von Hans-Jürgen Kirschbaum:
Am 24. Oktober 2020 hat die Hasten Historic gezeigt, dass auch in Zeiten erneut weiter steigender Sieben-Tage-Inzidenzen mit einem guten Hygienekonzept Oldtimer-Sport möglich ist. Eine interessante Variante hierbei war, dass die Teilnehmer einen Essensgutschein erhielten, den Sie nach der Zieleinkunft in Lennep bei ausgewählten Restaurants einlösen konnten. Eine Reservierung des Restaurants musste durch die Teilnehmer bereits vor der Veranstaltung erfolgen. Hier konnte dann abgewartet werden, bis die Ergebnisse im Internet veröffentlicht wurden. Lediglich die Pokalsieger fuhren dann nochmals durch den Zielbogen und erhielten dort ihre Pokale ins Auto gereicht.
Am letzten Wochenende bin ich mit meinem Beifahrer Hartmut Sohn zur CRC-Rallye des Classic Rallye Club e.V. Berlin Brandenburg nach Berlin gefahren. Wegen der weiten Anreise mußte der 730i herhalten, da mir der Transport der Isetta zu weit war.
Vielbeschäftigt war Hans-Jürgen Kirschbaum Anfang Oktober 2020 – und zur Not geht es auch touristisch. Wobei gerade in Dortmund die Fahrt durch Industriedenkmäler – alter Stahl und altes Blech – auch einen besonderen Reiz hatte.
Hier seine Kurzberichte zu den einzelnen Veranstaltungen:
Am 20. September 2020 fand wieder die Grenzlandtour mit Start in St. Vith statt. Gefahren wurde in den Klassen (Kategorien) „Touristik“, „Touring“ und „Experten“. Zugelassen waren bei einem Nenngeld von 145 bzw. 150 € Oldtimer, Youngtimer aber auch moderne Sportwagen und Cabrios. Letztere waren jedoch an einer Hand abzuzählen. Die Berücksichtigung des Fahrzeugalters im Ergebnis erfolgte in diesen drei Klassen durch einen Koeffizienten, d. h. das Ergebnis wurde mit dem Baujahr (bspw. „0,1980“ bei dem Baujahr 1980) multipliziert.
Ursprünglich war die Arnsberg Klassik 2020 auch als Vollveranstaltung ausgeschrieben worden. Wegen der COVID-19-Pandemie hat der Veranstalter das Konzept angepasst und – ähnlich wie die Ecurie – die Veranstaltung kontaktlos konzipiert und auf gemeinsame Veranstaltungsteile verzichtet. Es waren fast 80 Teams in der Gruppe „motortouristisch“ und „sportlich“ am Start, wobei die Touristen auch teilweise nach Karten fahren mussten und die Kategorie eher eine Mischung aus Touristik und Tourensport in der Euregio darstellte.
In der Gruppe „sportlich“ waren die Ecurie-Teams Mark Otten / Max Kirschbaum im Porsche 911 und Hans-Jürgen „Kirsche“ Kirschbaum / Hartmut Sohn im BMW 730 i erfolgreich – Platz 2 und 5.
René und Tina Göbbels fahren seit Jahren in der GLP auf dem Nürburgring und sind entsprechend erfahren im Lichtschrankenfahren. Wenn man wie sie erfolgreich sein will, muss man auch über die entsprechende Infrastruktur verfügen, um auch außerhalb der Veranstaltungen trainieren zu können. Nachfolgend den Bericht von unserem Lichtschrankentraining mit den beiden.