Dieser Teil der Chronik umfasst die Jahre 1969, 1970, 1971 und 1972. In diesem Zeitraum verschwendeten die Clubmitglieder keine Zeit und organisierten 3 Nachtorientierungsfahrten, 2 Autoslaloms und erkämpften sich mehr als 500(!) Pokale.

Von der Gründungsversammlung quasi gerade erst zu Hause angekommen, machten sich die Mitglieder des “unbekannten Motorsportclubs” aus Aachen fast direkt auf den Weg zu den Veranstaltungen.

Was das im Endeffekt für die Ecurie bedeuten sollte, zeigt der untenstehende Artikel.

artikel ecurie gruendungsgeschichte

Anmerkungen des Autors zum Jahr 1969:

Leider lässt sich über das Jahr 1969 für einen Außenstehenden nicht viel sagen, da die clubinterne Chronik so gut wie keine Inhalte hergibt. Ich hoffe aber, diesen Fehler bald beheben zu können.

1970:

Das Jahr 1970 steht bis heute immer noch unumstößlich für das beste Jahr in der Vereinsgeschichte. Wie der untenstehende Artikel zeigt, waren die Mitglieder Feuer und Flamme für ihr Hobby und erkämpften Pokal um Pokal. Am Ende des Jahres standen 425 Pokale bei den Mitgliedern der Ecurie. 62 Klassen-, 39 Gesamt- und 21 Mannschaftssiege waren selbst in der damaligen Zeit mehr als nur eine hohe Hausnummer. Allein Hanno Menne, erarbeitete sich 17 Klassen- und 11 Gesamtsiege und zeigte somit eindrucksvoll sein Können.
Aber lesen Sie selbst:

artikel 425 pokale

Anfang 1970 traten mit Karl von Hoegen und Michael Winnen auch zwei Mitglieder ein, die heute nicht nur immer noch aktiv sind, sondern auch im Hintergrund immer zum Bestehen des Clubs beitragen.Dies zeigt auch, dass wir uns auf einen Stamm von alteingesessenen Motorsportlern als harten Kern des Clubs verlassen können.

Allein die Ergebnislisten dieser Zeit aus der Großregion Aachen sind mehr als gute Werbung für den neuen Club gewesen.
Aber auch die erste Nachtorientierungsfahrt war ein voller Erfolg. Die junge Ecurie bewies, dass sie nicht nur top Fahrer und vor allem top Beifahrer hat, sondern auch in der Lage ist, ein astreines Debut als Veranstalter hinzulegen. Die unten aufgeführte Kritik der MSI 11/1970 zeigt, wie sehr die Nachtori der Ecurie in den anerkannten Kreisen eingeschlagen ist

artikel nachtfahrt 1970

1971:

artikel ecurie vorstand 1971

1971 begann mit einem “Machtwechsel”. Auf der Jahreshauptversammlung wurde Hanno Menne, der amtierende Sportleiter, zum ersten Vorsitzenden gekürt. Der erfolgreichste Beifahrer, den die Ecurie je zu bieten hatte, sollte von nun an die Geschicke der Ecurie leiten. Und er hatte große Pläne. Anfang 1971 wurde angedacht Ende des Jahres die erste DMV Rallye Aachen in Angriff zu nehmen. Es sollte zwar noch bis 1973 dauern, bis dieser Plan Wirklichkeit wurde, aber er zeigt, mit welchem Elan sich die Ecurie in die Riege der großen und etablierten Clubs drängte. Die Überschriften in den Zeitungen aus der Zeit überschlugen sich förmlich vor Begeisterung. hier einige Auszüge:

  • “Ecurie-Mannschaften bildeten Spitzentrio”
  • “Totaler Erfolg der Ecurie-Mannschaften”
  • “Neue Erfolge der Ecurie”
  • “Toller Erfolg für Ecurie-Fahrer”

Unter anderem gewann die Ecurie 1971 endgültig den Wanderpokal des MSC Baesweiler beim 7. “Rur-Wurm-Kurs”, für den dritten Mannschaftssieg in Folge.

Das folgende Interview mit Hanno Menne zeigt, wie groß das Interesse an dem aufsteigenden Stern am Motorsporthimmel Anfang der 70er Jahre war.

artikel menne sportgespraech

1971 wurde auch erstmalig der DMV Ecurie Slalom veranstaltet. Als erste Gewinner konnten sich folgende Personen in die “Geschichtsbücher” eintragen:
Mannschaftssieger wurde der MSC Aachen
Beste Dame: Eva Käseberg
Gesamtsieger/Bester DMV-Fahrer: Josef Schumacher
Die Starterliste liegt nicht vor, aber ein Presseartikel sagt folgendes über unseren ersten Slalom:

Der erste Automobilslalom des Motorsportclubs “Ecurie Aix-la-Chapelle” war trotz des recht unbeständigen Wetters ein gelungener Erfolg. Gesamstsieger wurde Josef Schumacher auf Porsche 911 S. Neben den zahlreichen Experten starteten auch einige Fahrer zum erstenmal bei einem Slalom

Dies lässt darauf schließen, dass die Profis der Ecurie den ersten Slalom mit der selben Akribie veranstalteten, mit der sie auch ihre Nachtorientierungsfahrt durchführten.

artikel slalom 1971

Die eben erwähnte Nachtorientierungsfahrt sollte übrigens im Jahr 1971 “Nachwehen” haben, wie die nachfolgende Anhörung der Stadt Aachen zeigt.

brief anhoerung stadt aachen 1971

Was im Endeffekt auf diese Anhörung folgte, ist dem Autor nicht bekannt, aber das nachfolgende Bild zeigt, dass auch 1972, wieder eine Nachtorientierungsfahrt durchgeführt werden konnte.

ausschreibung nachtfahrt 1972

1972:

1972 begann, wie es bis heute Usus ist, mit der Jahreshauptversammlung, auf der die Clubmitgleider das Personalkarussell erneut ins drehen brachten. Der junge Verein probierte in seiner Anfangszeit viele verschiedene Konstellationen im Vorstand. Aber auch der Sport sollte dabei nicht auf der Strecke bleiben.

artikel jahreshauptversammlung 1972

In diesem Jahr machte sich erstmals ein Ecurie-Team (Keller/Menne) auf zu einer großen internationalen Rallye. Der Rallye Lyon-Charbonniers/Stuttgart/Solitude. Leider war dieser Abstecher nicht direkt von “großem Erfolg” gekrönt, aber Hans Keller bewies eindrucksvoll sein Können am Volant und Hanno Menne bestätigte sein Können als Beifahrer.
Aber lesen Sie selbst:

artikel 2000km rallye

Auch 1972 war die Presse voll, mit wohlmeinenden Artikeln über die Ecurie und ihre Sportler.

  • “Ecurie-Teams immer vorn”
  • “Ecurie belegte den ersten Platz”
  • “Ecurie-Team holte in lüttich den Gesamtsieg”
  • “Ecurie sahnte ab”
  • “Medaillen für die Ecurie”

Aber all der sportliche Erfolg der Ecurie-Fahrer, hielt den Verein nicht davon ab, am 25.06.1972 den 2. DMV Ecurie Slalom zu veranstalten. Die MSR (7/72) äußerte sich wie folgt:

Auf ca. 400m wurde ein schneller Kurs geboten, der den Fahrern und Fahrzeugen einiges abverlangte. Das ursprünglich etwas unfreundliche Wetter änderte sich am Nachmittag in wunderschönes Sommerwetter, so daß insgesamt doch 58 Teilnehmer und viele Zuschauer die Veranstaltung belebten.

artikel zweiter slalom 1972

Den Gesamtsieg beim 2. Slalom erfuhr sich Alfred Fuchs. Bester DMV-Fahrer wurde der Gesamtdritte Rolf Thiel und beste Dame war Käthe Berzborn. Die Mannschaft “MSC Oberbruch II” konnte am Abend den Preis für die beste Mannschaft in Empfang nehmen.

Den “Jahresabschluss” bildete dann, wie immer, die 3. DMV Nachtorientierungsfahrt, die wieder Qualitativ hochwertig organisiert war, wie der weiter oben im Artikel aufgeführte Ausschnitt aus der MSR 12/72 zeigt.
Ein weiterer Auszug aus der MSR 1/73 sagt folgendes über die 3. Nachtfahrt: “18.11. – Ecurie Aachen (89 Teiln.)
Diese Fahrt übertraf so ziemlich alles, was man hier herum gewohnt ist; bezogen auf die Strecke, nicht auf die Aufgabenstellung, denn die war auf Folie klar vorgezeichnet. Die überwiegend unbefestigten Feldwege, durch Regen und Schnee völlig aufgeweicht, hätten einer Autocross-Strecke alle Ehre gemacht. Oft blieben 7 oder 8 Fahrzeuge hintereinander im Morast stecken und es kam, wie es bei solchen Wegen kommen mußte, zu einer Reihe von Unfällen mit teils erheblichen Blechschäden. Die Streckenlänge betrug ideal an die 180km, was, zumindest für die kleine Klasse zu lang war, denn vielen ging unterwegs das Benzin aus. Viele “Ecken” waren nicht durch entsprechende Kontrollen besetzt. Bei günstigeren Wetterbedingungen wäre die Fahrt sicher eine reine Freude gewesen, denn die Aufgabenstellung war klar und präzise.

Dies zeigt, dass der Club auch mit seiner dritten Nachtorientierungsfahrt wieder eine knifflige Aufgabenstellung vorlegte.

In der Mannschaftsmeisterschaft der MSR des Jahres 72 konnte die Ecurie den dritten Platz belegen. In dem dazugehörigen Artikel der MSR “ADAC Euskirchen würdiger Sieger” steht dazu folgender Satz: “Sehr stark wurden gegen Ende noch einmal die Aachener und sicherten sich den 3. Platz, während Heiligenhaus auf den 4. abfiel.

Dies war der erste Teil, der Chronik der Ecurie Aix-la-Chapelle

Zum Seitenanfang